Radtour Fünf-Flüsse-Radweg

Nachmittags um drei Uhr starten wir in Nürnberg am Hauptbahnhof. Entlang des Königstorgrabens radeln wir zur Pegnitz. Nach gut einem Kilometer biegt der Weg nach Süden ab. Auf Radwegen entlang der Hauptstraße gelangen wir am Luitpoldhain auf das Reichsparteitagsgelände. An der Kongresshalle, deren Architektur sich am Kolloseum in Rom orientierte, wird eine Kirmes aufgebaut. Ein kurzes Stück fahren wir über die mit Granitplatten belegte "Große Straße", einer 1,5 km langen und vierzig Meter breiten Aufmarschstraße, dann am Messegelände vorbei zurück zum Fünf-Flüsse-Radweg.

Bei Worzeldorf treffen wir auf den König-Ludwig-Kanal.

Der König-Ludwig-Kanal war eine zwischen 1836 und 1843 gebaute 172 km lange Wasserstraße zwischen der Donau bei Kelheim und dem Main bei Bamberg. 100 Schleusen überwanden den Höhenunterschied von insgesamt 264 Metern.

Der Radweg folgt den Treidelpfaden des Kanals, steigt, mit Schleuse 67 beginnend, Stufe um Stufe jeweils zwei bis drei Meter hinauf, dazwischen immer wieder eben verlaufend, bis zum Scheitel auf 427 m NHN insgesamt etwa 80 Meter.

Anfangs durschneidet der Kanal Kiefernwälder, teilweise mit Laubbaum-Reihen direkt am Kanal.

Bei Röthenbach kommen wir am Schloss Kugelhammer vorbei, direkt dahinter an der Kanalbrücke Gauchsbach, zweieinhalb Kilometer weiter an der 17,50 Meter hohen und 90 Meter langen Kanalbrücke über die Schwarzach. Die Kanalbrücken sind ebenso wie die Einschnitte und Dämme beeindruckende Zeugnisse der technischen Fertigkeiten jener Zeit.

Bei Burgthann (Schleuse 33) erreichen wir die "Scheitelhaltung", den höchstgelegenen Abschnitt des Kanals, der über die Europäische Hauptwasserscheide führt. Für 24 km, bis bei Sengenbach (Schleuse 32), verläuft der Kanal absolut eben.

Anderthalb Kilometer vor dem Zentrum von Neumarkt verlassen wir den Kanal, radeln ein kurzes Stück an der Straße entlang und erreichen den Marktplatz in der Altstadt.