Radtour München - Regensburg - Prag

Unser letzter Radeltag nach Prag bricht an!

Im Hotel ist tatsächlich ein Frühstücksbüffet für uns angerichtet. Eine Frau versteckt sich hinter einem Pfosten, die Frau vom Vorabend ist nirgends zu sehen. Wir frühstücken also und packen und radeln los - geredet hat niemand mehr mit uns!

Schade, aber auch so etwas kann man erleben, wenn man sich auf eine Reise begibt, selbst wenn diese Reise nicht gar so weit weg ist von zu Hause ;-)

Ja, wir sind wieder unterwegs. Leider ist es heute eher bewölkt, aber zunächst geht es ganz fein mit dem Radeln - ohne Regen.

Heute führt uns der Weg in der Tendenz nur noch bergab .. Zunächst strampeln wir erneut durch ländliches Gebiet, immer wieder einen Hügel hinauf und dann gleich wieder hinunter.

Bei Revnice gelangen wir an das Ufer des Berounka-Flusses, dem wir eine ganze Zeit folgen. Die 'Bergetappen' sind jetzt vorbei und wir rollen leicht flussabwärts gen Moldau.

Eine Flussüberquerung auf einer Eisenbrücke, gleich neben der Bahnspur, bringt uns zum Lachen - am Ende geht es steil ein paar Meter hinauf - und hier ist zu Fuss-Gehen verboten - leider können wir das nicht schaffen, mit unserem Gepäck passen wir schiebend grad so durch, damit wir überhaupt hochkommen. Ein entgegenkommender Fahrradfahrer quittiert unser Auftreten auch gleich mit einem ziemlich grimmigen Blick .. 

Die obligatorische Mittagsrast mit Picknick findet diesmal unter einem wunderbar in Herbstfarben getauchten Laubbaum statt!

Frisch gestärkt geht es weiter am Fluss entlang, der dann, für uns fast nicht erkennbar (hatte eigentlich gedacht, das sieht man besser ..), in die Moldau mündet!

Ja, und fast zeitgleich beginnt es zu regnen - und nun richtig! Wir können Prag schon erkennen - mit dicken Wolken darüber - schade ...

So müssen wir leider unseren Zieleinlauf in Regenkleidung vollziehen - aber - wir sind angekommen - super!

Mein GPS gibt den Geist auf - es mag keinen Regen - die Batterien entladen sich dann immer recht schnell. Wir schlängeln uns auf der stark befahrenen Straße oder auf dem Fußweg die letzten Meter (es sind dann doch noch mehr, als gedacht), bis zu unserem Hotel in der Innenstadt.

Das Cloister Inn ist sehr zentral gelegen und gut besucht. Die Damen und Herren an der Rezeption freundlich. Unsere Räder sollen wir zuerst im Innenhof, offen, zwischen den Autos abstellen. Als wir nachfragen, ob wir nicht einen anderen Stellplatz bekommen können, dürfen wir sie im Personalbereich in einen Vorraum unterbringen!

Leider berechnet das Hotel die Radunterbringung, wie ein Auto - und so zahlen wir 10 Euro für unsere Räder pro Nacht!! (bezahlen hätten wir das Gleiche müssen, wenn wir die Räder im offenen Innenhof abgestellt hätten)

Als wir dann all unser Gepäck verstaut und uns renoviert haben, erkunden wir die Altstadt. Ich bin zum ersten Mal in Prag und schon ganz neugierig. Der Regen hat nachgelassen und den Schirm brauchen wir gar nicht mehr. In einem netten Cafe gibt es einen ganz tollen Kuchen und Cappucchino .. Das haben wir uns verdient - angekommen!

Wir wandern zum Bahnhof, um schon die Tickets für die Rückfahrt am nächsten Tag zu kaufen. Die Mitnahme der Räder wird nicht garantiert - aber die Dame sagt, es wären, vor allem um diese Zeit, bestimmt genügend Plätze vorhanden.

Ich denke, wenn wir die Tickets vorher gekauft hätten, von Deutschland aus, wären wir günstiger gekommen, weil wir evtl. ein Sonderticket bekommen hätten. Ich hatte kein Ticket gekauft, denn es war ja nicht vollständig gesichert, dass wir auch ankommen ;-)

Zum Abendessen finden wir ein nettes kleines Restaurant, das zu einem Hotel gehört und freuen uns über ein leckeres, tschechisches Gericht - mit einem Glas Bier :-)

Wir haben es geschafft und freuen uns. Eine wunderbare Radtour, mit sehr schönen Eindrücken, geht zu Ende :-)

Am nächsten Tag haben wir noch genügend Zeit, um Prag ausführlich zu erkunden. Prag ist eine unheimlich beliebte Touristenattraktion und so drängeln sich doch unglaublich viele Menschen aus aller Herren Länder in den Gassen und auf den Straßen. Die Schlange vor dem Schloss schreckt uns ab - das verschieben wir auf ein anderes Mal ...

Gegen 17 Uhr geht unser Zug. Wir haben Platzreservierungen für uns. Um diese Zeit sind tatsächlich kaum mehr Radfahrer unterwegs und so finden wir ausreichend Stellplatz für unsere Drahtesel. Der Zug füllt sich dann doch ganz gut, vor allem mit tschechischen Mitreisenden, die in Folge an den Stationen wieder aussteigen, sodass der Zug beim Übertritt nach Deutschland schon ziemlich leer ist.

Verwirrung gibt es, als beim Grenzübergang angesagt wird, dass zwei Waggons abgehängt werden. Zuerst sind es die, in denen unsere Räder stehen - wir ziehen die Räder um. Dann auf ein Mal sind es diejenigen, für die wir Platzkarten haben und unser ganzes Gepäck verstaut .. eine wilde Umräumaktion findet statt .. Die anderen Reisenden haben es sich bereits bequem eingerichtet in den Abteilen .. aber am Ende finden auch wir einen Platz ... So viel Hektik/Stress hat es nun auch nicht noch gebraucht.

Nach einigen Stunden Zugfahrt kommen wir gut in München an! Wieder daheim. :-)